Nun war ich also in der Klinik. Abteilung für Psychiatrie.

Eigentlich wollte ich das gar nicht, aber mein Arzt, meine Eltern, alle haben gesagt, es ist besser.

Es war furchtbar. Wir waren uns die meiste Zeit selbst überlassen. Einmal in der Woche gab es eine Beschäftigungstherapie. Einmal in der Woche ein Gespräch mit einer Psychologin. Wenn es einem zwischendurch nicht gut ging, konnte man sehen, wie man zurecht kam. Das Personal hatte keine Zeit für die Patienten. Es war bekannt, dass ich wegen SVV und Suizidgedanken da war. Dennoch ließ man es zu, dass ich unbeaufsichtigt mit einem Einmalrasierer duschen ging. Ich habe daran gedacht mich zu schneiden. Einfach tot auf dem Boden zu liegen. Aber etwas hielt mich davon ab.

Auch wenn dort viele merkwürdige Menschen waren, gab es doch die klassische Grüppchenbildung. Es waren immer die selben Leute zusammen. Auch wenn jeder aus unterschiedlichen Gründen dort war. Hauptsache, man war nicht alleine.

Die Atmosphäre auf der Station war kalt. Kaum Farben, keine Bilder, keine Pflanzen. Sehr trostlos. Ich hatte in der Zeit viele Alpträume. Vom Personal wurde man deswegen belächelt. Ich habe viel geweint. Wollte nach Hause. Mir ging es immer schlechter. Habe aber allen erzählt, dass es mir besser geht. Nach drei Wochen durfte ich endlich nach Hause.

Und mir ging es hinterher schlechter, als zu dem Zeitpunkt, als ich eingewiesen wurde.