Stellt Euch vor, Ihr bekommt mit 26 Jahren einen Brief in dem Sinngemäß steht:
"Guten Tag,
hier ist Ihr Testergebnis: Vielleicht haben Sie Krebs. Vielleicht auch nicht. Es kann sein, dass es wieder besser wird."
Ich saß vor diesem Schreiben und habe die Welt nicht mehr verstanden. Krebs. Gebährmuttehalskrebs. Ich? Mit 26? Das kann nicht sein.
Ich ekelte mich vor meinem Körper. Malte mir Horroszenarien aus. "Da ist was in meinem Körper, was da nicht hingehört". "Werde ich Kinder kriegen können?"
Ein Gespräch mit der Ärztin war nicht besonders berauschend. Sie fuhr mich an, ich solle mich nicht so anstellen. Weinen...Weinen ist nicht erwachsen. Ich soll mir keinen Kopf machen, das kann ja auch wieder weg gehen. Das haf mir in dem Moment nicht viel.
Ich wurde von Leuten aus meiner Familie ausgelacht. Das könne ja nicht sein. Krebs. Das wäre wohl eher eine Zyste. Da stand ich nun und fühlte mich allein gelassen. Nur meine Eltern waren für mich da. Meinem Freund schien es egal. Freunden erzählte ich es erst gar nicht.
Nach drei Monaten kam erneut ein Brief. Das Ergebnis hatte sich tatsächlich gebessert. Aber die Angst bleibt...